Rezension Die Mitte ist ein guter Anfang

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Die Mitte ist ein guter Anfang

Eine Rezension des Romans von Franka Bloom


von PUKI | Juli 2022

 


Ein Roman über langjährige Beziehungen, Trennungen, Scheidungen und generell Familienkonstellationen. Die fast 50-jährige Protagonistin Eva ist Kunstrestauratorin und seit zwei Jahrzehnten mit dem Redakteur Arne liiert. Sie sind aus Überzeugung nicht verheiratet. Als Arne einen Posten im Ausland angeboten bekommt, macht er Eva einen Heiratsantrag – nicht, damit sie ihn begleitet, sondern damit sie auf ihn wartet und formell abgesichert ist. An der Hochzeitsplanung zerschlagen viele Wellen ihrer unterschwelligen Konflikte, die u.a. dadurch angeheizt werden, dass Eva sich bei einem Kurzurlaub im Ausland in einen anderen Mann verguckt, während Arne mit einer alten Geliebten zusammenarbeiten soll. Solche doch weit verbreiteten Phänomene unserer heutigen Gesellschaft sind zwar authentisch, aber es stört unheimlich, dass die Protagonisten in ihrem Alter sich derart unreif verhalten. Es stört auch den Lesefluss, ständig über die ausufernden Konflikte und Streitereien zu lesen. Man möchte einfach, dass die reifen Erwachsenen sich altersentsprechend verhalten und nicht wie mit Anfang dreißig. Deshalb würde ich das Buch als nur teilweise gelungen ansehen. Man sollte es nur dann lesen, wenn man Interesse daran hat, sich mit den Beziehungsprobleme anderer Menschen auseinanderzusetzen.

 


Rezensiert wurde:

Bloom, Franka (2020): Die Mitte ist ein guter Anfang. Rowohlt: Hamburg.  



 

 

 

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